In der aktuellen Version der minime App haben wir eine Auswahl der etabliertesten Selbstbeobachtungsprotokolle spielerisch und interaktiv aufbereitet. Unsere Protokolle nennen wir “Karten”, da wir uns inhaltlich und gestalterisch auf das analoge Therapiekartenset unseres Mitgründers Paul Schneeweiß “Von Teufelskreisen und Glaubenssätzen” beziehen. Das Kartenset ist im Frühjahr 2021 im Beltz-Verlag erschienen.
Bei der Auswahl der Karten orientieren wir uns an den alltäglichen Erfahrungen und Wünschen unserer Therapeut:innen. Wir freuen uns jederzeit über Wünsche und Vorschläge für die nächsten Selbstbeaobchtungskarten.
Folgende Selbstbeobachtungskarten, bieten wir derzeit in der minime App an:
Stimmungskarten
Spannungskarten
Positivkarten
Gefühlskarten
Gedankenkarten
Auftragskarten
Notizkarten
Alle Karten zur interaktiven Verhaltensanalyse mit ihren einzelnen Komponenten
ABC-Schema mit alternativen Komponenten
Ressourcenkarten und Ressourcenerlebnisse
Stimmungskarten:
Wie geht es mir heute, wie ging es mir vor einem Monat und wie ging es mir vor einem halben Jahr? Die minime Stimmungskarten lassen sich im Alltag in nur drei Klicks ausfüllen. Dadurch ist es möglich auch in stressigen oder energielosen Situationen das eigene Erleben festzuhalten. Durch eine Kommentarfunktion können auf jeder Stimmungskarte (auch im Nachhinein, gemeinsam in der Behandlungsstunde) Auslöser, Gedanken, Aktivitäten oder Strategien für eine Veränderung der jeweiligen Situationen dokumentiert werden.
Positivkarten:
Wofür bin ich dankbar? Was habe ich mir heute gutes getan? Antworten auf diese und weitere Fragen lassen sich in der minime App täglich auf der Positivkarte dokumentieren. Damit bietet minime einen Ausgangspunkt zur Bewusstmachung von Ressourcen und Stärken im Alltag der Patient:innen. Auf der Basis regelmäßiger positiver Selbstbeobachtungen lassen sich kognitive Interventionen erlebensnah herleiten.
Spannungskarten:
Entspannung, niedrige-, mittlere-, hohe Anspannung oder auch Hochspannung können auf der Spannungskarte dokumentiert werden. Die wahrgenommene Intensität lässt sich dabei auf einer Intensitätsskala markieren. In einer Kommentarfunktion können Auslöser, Dauer der Anspannung oder auch Strategien für den hilfreichen oder weniger hilfreichen Umgang mit der jeweiligen Anspannung vermerkt werden. Das ist ein unter anderem bedeutsam für die Dialektisch-behavioralen Therapie (DBT).
Gefühlskarten:
Auf den minime Gefühlskarten können alle Gefühle dokumentiert werden, die es auf der Welt gibt. Wir haben eine kleine Vorauswahl getroffen und uns dabei an dem interaktiven Skillstraining von Auer und Bohus orientiert. Auf einem Freifeld können aber auch eigene Formulierungen und Gefühlsbezeichnungen verwendet werden, wie zum Beispiel das "Gefühl der Leere", oder das "Sonntagsgefühl". Zusätzlich lässt sich die jeweilige Intensität des Gefühls auf einer Skala eintragen. Auf einer Gefühlskarte können selbstverständlich auch mehrere Gefühle abgelegt werden. Darüber hinaus lassen sich Notizen oder Kommentare zu den Gefühlsbeobachtungen formulieren. Dabei kann es sich je nach Auftrag um alternative Gefühlsbewertungen, hilfreiche Strategien oder einfache Situationsbeschreibungen handeln.
Gedankenkarten:
Auf unseren Gedankenkarten können Gedanken mit nur drei Klicks eingefangen werden. Das hilft ungemein dabei automatische Gedanken, Gedankenketten oder auch Grübelkreisläufe aufzuspüren. Alle Gedanken lassen sich als hilfreich oder weniger hilfreich markieren. Jede Gedankenkarte hat eine Kommentarfunktion in der sich Patient:innen aktiv mit dem jeweiligen Gedanken auseinander setzen, oder auch Strategien für den Umgang mit diesem Gedanken notieren können. Das muss dann auch nicht zu dem Zeitpunkt sein wo der Gedanke aufgetreten ist. Die Kommentarmöglichkeit ist von zentraler Bedeutung für die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), für das Metakognitive Training (MKT) und für das “K” bei KVT.
Verhaltensanalysen:
Die Verhaltensanalyse nach dem SORKC-Schema ist Ausgangspunkt zahlreicher Selbstbeobachtungsaufgaben in der KVT. In abgewandelter Form ist sie Bestandteil sämtlicher Behandlungsmanuale und gilt oft als Grundlage zur Herleitung eines gemeinsamen Erklärungsmodells. In der minime App wird die Verhaltensanalyse spielerisch selbsterklärend dargestellt. Aufgrund der Digitalisierung durch minime kann sie flexibel eingesetzt werden. Unter anderem ist es möglich zunächst einzelne Komponenten der Verhaltensanalyse aufzuzeichnen. Im Verlauf lassen sich schrittweise weitere Selbstbeobachtungen hinzufügen. Letztlich lassen sich ganze Ereignisketten dokumentieren, vom wahrgenommenen Auslöser über gedankliche, emotionale und verhaltensbezogene Selbstbeobachtungen, bis hin zu den wahrgenommenen Auswirkungen einzelner Verhaltensweisen.
Notizkarten:
Gerade am Anfang einer Behandlung fällt es Patient:innen oft schwer Erlebnisse und Eindrücke aus dem Alltag einer spezifischen Karte wie Stimmung, Gefühl, Gedanken oder Verhalten zuzuordnen. Hierfür ist die Notizfunktion sehr praktisch. Patient:innen haben hier die Möglichkeit alles festzuhalten was ihnen in den Sinn kommt. Zudem können Fragen für die nächste Behandlungsstunde notiert werden. Darüber hinaus lassen sich Selbstbeobachtungen festhalten die wir als minime Team mit den aktuellen Karten noch nicht abgedeckt haben (zum Beispiel: Ressourcen, Glaubenssätze, Erlebnisse bei Expositionsübungen). Wir freuen uns sehr über Feedback, Vorschläge und Wünsche für die nächsten Selbstbeobachtung-Karten.
Auftragskarten:
Selten verlässt ein:e Patient:in ohne einen konkreten Therapieauftrag den Praxisraum. Dabei kann es sich um kleinere Wahrnehmungsaufgaben am Anfang einer Therapie halten oder sogar auch um konkrete Verhaltensexperimente im fortgeschrittenen Behandlungsstadium. Mit den Auftragskarten können Patient:innen, oder auch die Behandler:innen konkrete Aufträge für die Zeit bis zur nächsten Sitzung übersichtlich und zu jeder Zeit abrufbar dokumentieren. Der dokumentierte Auftrag ist oft ein guter Ausgangspunkt für die nächste Behandlungsstunde. Die Auftrags-Funktion hilft die Behandlung übersichtlich zu gestalten. Am Besten ist es, wenn Patient:innen die Aufträge mit ihren eigenen Worten formulieren.
Verlaufsansicht:
Alle Beobachtungskarten werden in einer chronologischen Verlaufsansicht abgelegt. Diese Verlaufsansicht ist für Behandler:in und Patient:in gleichermaßen sichtbar. Egal ob über Video-Call oder vor Ort in der Behandlungspraxis, mit der minime App sind Erlebnisse aus der Vorwoche bereits zum Beginn einer Behandlungsstunde übersichtlich dargestellt und auswählbar. Mit einer Filterfunktion lassen sich alle Kartentypen einzeln und in Kombination mit anderen Karten über verschiedene Zeiträume anzeigen.